Zarte Knospen – große Wirkung
Sie wirkt schneller als Schmerzmittel und besser als manches Antibiotikum: die Gemmotherapie. Ob bei Entzündungen, Erkältungen oder Immunschwäche – die Extrakte aus Blütenknospen sind verlässliche Krankenhelfer.
Pflanzenextrakte, die besser als Antibiotika helfen? Das konnte die 45-Jährige Marlene Hansen zunächst nicht glauben. Seit Jahren bekam sie immer wieder Blasenentzündungen und musste notgedrungen Antibiotika nehmen. Keine Dauerlösung. Als ihr eine Freundin eines Tages einen Wachholder-Extrakt mitbrachte, war sie zunächst skeptisch und stellte das Mittel erst mal in den Arzneischrank. Aber als sie erneut Blasenbeschwerden bekam, griff sie kurzerhand zur Naturmedizin und sprühte sich den Extrakt in den Mund. Schaden konnte das Naturheilmittel ja nicht! Am Abend hatten sich die Beschwerden ein wenig gebessert. Bevor sie zu Bett ging, nahm sie es erneut. Am nächsten Morgen waren die Beschwerden fast verschwunden. Seither ist die Diplom-Kauffrau von der Gemmotherapie, einer relativ junge Therapieform, überzeugt.
Die Behandlung mit den Extrakten aus Pflanzenknospen, die in Frankreich und Belgien schon seit längerem populär ist, kommt nun auch nach Deutschland. Immer mehr naturheilkundlich arbeitende Ärzte und Heilpraktiker nutzen die sogenannten Gemmoextrakte zur Behandlung von Beschwerden. Und viele auf Naturheilunde spezialisierte Apotheken haben Gemmopräparate in ihr Sortiment aufgenommen.
Was unterscheidet die Phyto- von der Gemmotherapie
Während man in der klassischen Phytotherapie die ganze Pflanze oder verschiedene Pflanzenteile wie Samen, Rinden, Früchte, Blätter, Blüten und Wurzeln verwendet, enthalten Gemmotherapeutika allein die vitale Kraft junger Baumknospen, zarter Triebspitzen oder Wurzeltriebe …
veröffentlicht im Magazin bewusster leben 05/2015